Am 21. und 22. Juni zeigte sich die U16 des München RFC auf nationaler Bühne. Bei der Siebener DM in Potsdam hatten unsere Jungs sportlich einen schweren Stand – zeigten aber zugleich, dass die harte Arbeit der vergangenen Monate erfolgreich war. Am Ende fehlte oft nur ein Hauch zum Sieg.
Mit sechs Stunden Fahrt in den Knochen und einer feinen Pizza im Magen starteten die Blue Lions am Samstagmorgen bereits um 10:20 Uhr gegen die Spielgemeinschaft TSV Handschuhsheim/ SC Neuenheim/ RK Heusenstamm ins Abenteuer Deutsche Meisterschaft. Und München erwischte einen guten Start. In den ersten Minuten kontrollierten die Spieler von Coach Alan Moughty Ball und Gegner, fanden jedoch keine Lücke. Als sich diese auftat, startete Timo Bode in Richtung Mallinie durch und konnte nur durch ein starkes Tackle und in höchster Not gestoppt werden.
Für das Münchner Team wurde schon zu Beginn des ersten Spiels deutlich, dass Tempo und Physis bei diesem Turnier mit dem gewohnten Niveau in der Bayernliga nicht zu vergleichen waren. Auf das starke Tackling der badisch-hessichen Spielgemeinschaft folgte ein Turn-over. Die MRFC-Abwehr war einen Moment nicht ausreichend sortiert – Platz genug für das 7:0 der Spielgemeinschaft.
Die Münchner spielen mit
Doch der RFC passte sich dem hohen Niveau an. In den folgenden Minuten kamen die Münchner defensiv immer wieder unter Druck, setzten jedoch saubere Tackles und erlaubten sich kaum Fehler. Und wenn, dann wurden sie schnell bestraft. Zwei Mal kamen die Jungs in blau nicht richtig in die Gänge. Der Gegner nutzte die ungedeckte kurze Seite geschickt aus und stellte die Anzeige auf den Pausenstand von 17:0.
München war noch nicht geschlagen. Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte der MRFC ein starkes Ruck, sicherte den Ball und schuf Platz für Tane Varchmin. Der bewies ausgezeichnete Fußarbeit und überquerte die Mallinie zum ersten Versuch zum 17:7.
Doch dann kam es knüppelhart: Ein Versuch nach einem herausgefangenen Pass und ein unglücklich durch die eigenen Reihen hüpfender Ball führten zu den nächsten zwei Gegenversuchen und stellten den MRFC vor die schier unlösbare Aufgabe, ein 31:7 aufzuholen.
Positiv: Die Moral im team stimmte und München ließ sich nicht unterkriegen. Wie schon zu Beginn des Spiels konnte die Spielgemeinschaft aus dem Südwesten nur mit Mühe und Not den zweiten Versuch der Münchner verhindern. So blieb es beim unverdient hohen 31:7.
Auch körperlich hatte das Spiel seine Spuren hinterlassen. Für Cilian Moughty war das Turnier verletzungsbedingt bereits nach der ersten Partie vorüber, David Pritchard musste angeschlagen zwei Spiele pausieren.
Temporugby gegen die SG Preußen
Das nächste Spiel, die nächste Spielgemeinschaft. Nach der Auftaktniederlage hatten sich die Münchner endgültig auf das hohe Tempo und das körperliche Spiel eingestellt. Der MRFC legte gegen die SG Preußen einen furiosen Start hin und und erzielte zwei großartige Versuche in der Ecke durch Tane Varchmin, die er jeweils selbst zum 14:0 erhöhte. Eine kurze Ernüchterung kam nach dem nächsten Ankick: Der Preußen-Schluss nahm den angeschnittenen Ball geschickt auf, fegte durch die Münchner Verteidigung und lief unter den Stangen zum Halbzeitstand von 14:7 ein.
München kickte die zweite Spielhälfte an und ging aufs Ganze. Daragh Doyle, arbeitete nicht nur unermüdlich, er lief auch eine clevere Unterstützung für Daniel Cunniham und punktete in der Ecke zum 19:7. Doch dann kam es wieder hart für die Blue Lions: Erst musste Kapitän Luca deLord verletzt vom Feld, dann bauten die jungen Preußen einen starken Druck auf und bescherten dem MRFC mit zwei späten Versuchen eine knappe 19:21-Niederlage.
Frankfurt: Stark, aber nicht übermächtig
Vor der dritten Begegnung gegen die Top-Mannschaft aus Frankfurt wurde die Verletztenliste immer länger. Doch Leon Petry und Elliot Dufour übernahmen Verantwortung und führten das Team gegen den SC 1880.
Die Hessen zeigten schnelles und kraftvolles Rugby, doch München hielt dagegen, sicherte den Ball gut ab und brachte Frankfurt immer wieder in Schwierigleiten. Dies war einer der Momente, von denen Coach Alan Moughty hinterher sagen konnte „Die Jungs haben allen Grund, stolz zu sein.“
Doch auf Dauer war der Druck auf die Münchner Verteidigung zu hoch. Aber der Druck in der Verteidigung war intensiv und Frankfurt begann, jeden Turn-over mit einem Versuch zu bestrafen.
„Die Jungs haben allen Grund, stolz zu sein“
Dennoch bleibt das Spiel bemerkenswert: Die Frankfurter erlebten ein hartes Spiel, bei dem die Münchner physisch auf Augenhöhe agierten. Zwei späte Versuche des MRFC konnte Frankfurt nur durch hohe Tacklings verhindern, die jeweils mit einer gelben Karte geahndet wurden.
Im letzten Spiel des Turniers ging es gegen die Orange Hearts von der Rudergesellschaft Heidelberg. Von Beginn an übernahm München die hämmerte förmlich auf Mallinie der Heidelberger. Doch die RGH zeigte eine außergewöhnliche Verteidigungsleistung und hinderte München am Einlauf. Zur Halbzeit lagen unsere Jungs knapp mit 5:7 in Front.
Druck auf die Heidelberger Defense
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten die Blue Lions dort weiter, wo sie aufgehört hatten und machten permanent Druck auf die Defense der RGH. Doch die Ruderer holten sich einen Turn-over und bestraften den MRFC mit dem 12:7. München antwortete schnell und ging nach einer starken Teamleistung mit 12:14 wieder in Führung. Das letzte Wort hatten dann allerdings die Heidelberger, die das Spiel am Ende knapp mit 17:14 für sich entschieden.
Auch wenn das Team des MRFC am Ende nur fünfter wurde: Betreuer John Pritchard und Coach Alan Moughty können stolz auf die Mannschaft sein. In Potsdam haben die jungen Spieler wichtige Lektionen für die kommende Saison gelernt, in der 12 der 15 Mann starken Mannschaft noch einmal in der U16 spielen werden.
„Von diesen jungen Männern können wir große Dinge erwarten“, war sich Alan Moughty nach dem Turnier sicher.
Das Team in Potsdam
Anton Eldracher
Felix Theml
Luca DeLord (Captain)
Cilian Moughty (Vizekapitän)
Tane Varchmin
Daniel Cunniham
Timo Bode
Daragh Doyle
David Pritchard
Jérémie Kerschensteiner
Leon Petry
Elliot Dufour
Conor De Lucia
Quentin Moughty
Andreas Paolucci