Wie alles beim MRFC vor über 40 Jahren begann
Rugby hat in München schon eine lange Tradition, wenn auch mit Unterbrechungen. Seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts wird in der Landeshauptstadt um den ovalen Ball gekämpft. Ein Kuriosum: Die Mannschaft des FC Bayern München besiegte 1928 den Heidelberger Ruderklub mit 3:0 – im Rugby.
Seit 1977 knüpft der München RFC an alte Zeiten und Erfolge an. Heute sind wir einer der größten Rugby-Vereine in ganz Deutschland und haben maßgeblich Anteil daran, dass der Rugbyverband Bayern heute der am schnellsten wachsende Landesverband in Deutschland ist.
Die Tradition unserer meist britischen Vereinsgründer tragen wir stolz im Namen. Das im angelsächsischen gebräuchliche RFC steht für Rugby Football Club und bezeichnet den reinen Rugbyverein. Von Anfang an stehen wir für gelebte Vielfalt: Bei uns versammeln sich Sportlerinnen und Sportler aus rund 20 Nationen. Hier zeigen wir Euch Geschichten und Geschichte des MRFC.

Vom ersten Tag an ist der München Rugby Football Club ein internationaler Treffpunkt für Rugbyspieler und Fans aus München und der ganzen Welt. Gegründet wird der MRFC im Frühjahr 1977 von einer Gruppe britischer und vor allem walisischer Exilanten. Bereits am 18. September bestreitet der junge Club sein erstes Spiel gegen Augsburg. Nur eine Woche später läuft das Team aus München erstmal in den eigenen Mannschaftsfarben auf: weiße Hosen und rote Trikots. Die walisischen Farben behält der Club bis in die frühen 90er Jahre.
Erster Sekretär des MRFC wird David Pounder, der mit einem Versuch auch die ersten Punkte in der Clubgeschichte erzielt. Die erste Erhöhung des MRFC erzielte Rod Paterson. Der erste Kapitän und gleichzeitig Kassenwart war George Donald, der erste technische Leiter John Levings, der erste Sekretär für Unterhaltung Tom Dimsdale.
1978 erhält der Verein seine erste Satzung. Als Vorlage dient die Satzung des Kidwelly Rugby Club. Die erste Mitgliederversammlung wird in einem Kellerlokal in Laim abgehalten. Am 22.04. findet das erste Spiel gegen den neu gegründeten Vienna Celtic Rugby Club statt. Dies ist der Beginn der heute noch bestehenden engen Freundschaft zwischen den beiden Clubs.
Am 10.06.1978 findet nach fast 50 Jahren wieder ein Rugbyspiel innerhalb der Stadtgrenzen von München statt. Der MRFC spielt in der Meyerbeerstraße gegen ein Team der US-Armee aus Bad Tölz und gewinnt mit 19:14. Im gleichen Jahr gibt sich der Club gibt sich ein eigenes Wappen: Ein springender Bayerischer Löwe mit weiß/blau gerautetem Rugby-Ball ziert fortan die Trikots.

Am 22.09.1979 legt der Verein den Grundstein für eine lange Tradition und veranstaltet in der Meyerbeerstraße das erste Oktoberfest Sevens Rugby Turnier mit vier Teams. Neben dem MRFC am Start: Nürnberg, Turniersieger Frankfurt und das Team aus Bad Tölz. Die Zahl der Vereinsmitglieder beträgt mittlerweile rund 50.

Im Herbst 1982 wird die erste Vereinssatzung nach deutschem Recht verfasst, am 28. Juni 1983 wird der MRFC in das Vereinsregister beim Amtsgericht München eingetragen und erhält damit seinen Status als eingetragener Verein. Der erste offizielle Vorstand besteht aus Manfred Preitnegger (Vorsitzender), Sadie Paige (stellv. Vorsitzende) und Stephen Thornewill (Kassenwart). Im Herbst tritt der MRFC dem Deutschen Rugby-Verband bei. Die Trainingseinheiten werden nun auf der Bezirksportanlage am Krehlebogen abgehalten, für die Heimspiele nutzt der MRFC die Klosterwiese in Fürstenfeldbruck.
Am 30.07.1984 findet das erste reguläre Punktspiel des MRFC in der Regionalliga des Rugby-Verbands Baden-Württemberg (RBW) statt. Ab 1985 nimmt der MRFC auch an den Punktspielen der United States Forces Europe Rugby Union (USFERU) teil.
Das erste Jubiläum: Der zehnte Geburtstag des MRFC wird am 05. September 1989 mit einem Jubiläumsturnier und einem Festbankett im Vereinsheim des TUS Fürstenfeldbruck gefeiert. Zu Gast sind Teams aus Baden-Baden, eine Auswahl des Rugby Verband Baden-Württemberg sowie eine Auswahl der USFERU teilnehmen. Das wöchentliche Training wird vom Krehlebogen auf die Bezirksportanlage Görzer Straße verlegt. Der Verein hat erstmals über 100 Mitglieder.

Ab 1990 vollzieht sich der erste große Generationswechsel beim MRFC. Rory Donoghue übernimmt den Trainerposten und coacht das Team – mit nur einem Jahr Pause – bis zum Sommer 2009. Ein Jahr später feiert der Club seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg: Im Finale um die Süddeutsche Meisterschaft 1991 bezwingen die Münchner den Karlsruher SV mit 22:10.
Erstmals bekommt der MRFC eine eigene Spielstätte. Ab 1991 werden die Heimspiele auf der Bezirkssportanlage in der Ludwig-Hunger-Straße ausgetragen. Das Training wird auf zwei Einheiten pro Woche erweitert, allerdings für viele Jahre auf zwei getrennten Sportanlagen.
Der MRFC etabliert sich im Südwesten. Mit nur einer Niederlage gewinnen die Münchner Rugbyspieler in der Saison 1991/1992 die Regionalliga Baden-Württemberg. Im Aufstiegsspiel besiegt der MRFC den SC 1880 Frankfurt deutlich mit 34:6 und steigt in die 2. Bundesliga Süd auf.
Eine Gruppe von jungen Spielern des MRFC unternimmt die bis heute weiteste Tour in der Clubgeschichte und tourt durch Chile. Für diese Tour wird ein Satz weiß/blau geviertelter Trikots beschafft. Das Design findet im Club soviel Anklang, dass in der Folge die Vereinsfarben vom traditionellen rot/weiß in die bayerischen Farben geändert werden. Die zweite Mannschaft spielt weiterhin in den Münchener Farben (gelb/schwarz).
Dass der süddeutsche Meistertitel mehr war als ein Strohfeuer zeigt sich 1994. Aufgrund der neuen Ligastruktur des DRV muss sich der MRFC erneut für die 2. Bundesliga qualifizieren und wird zum zweiten Mal Süddeutscher Meister.
1995 wird der Grundstein gelegt für die heute so große und starke Jugendarbeit des MRFC. Mit Helmut Kraiger wird erstmalig ein aktives Vereinsmitglied in eine Rugby-Nationalmannschaft berufen (Österreich).
Ein Jahr später, 1996, ist der MRFC Gründungsmitglied des Rugby-Verbands Bayern (RVBY). Die zweite Mannschaft des MRFC ist seitdem Teilnehmer in der Regionalliga Bayern.
1998 gewinnt der MRFC die 2. Bundesliga Süd. Obwohl sportlich qualifiziert wird das Team nicht zur Teilnahme an der 1. Bundesliga zugelassen.
Zwei Jahre später ist es dann so weit: In der Saison 1999/2000 qualifiziert sich der MRFC erstmals für die 1. Bundesliga. Der MRFC spielt in der 1. Bundesliga Süd und belegt den 4. Platz. Im Jahr darauf muss der MRFC jedoch zurück in Liga 2.
In der Saison 2001/2002 gewinnt der MRFC erneut die 2. Bundesliga Süd. Am 22.06.2002 gewinnt der MRFC das Zweitligafinale gegen Post Berlin in Hamburg mit 23:21. Der MRFC ist Deutscher Zweitliga Meister. Dies ist der bisher größte Erfolg des Vereins. Der MRFC ist somit in die Gesamtdeutsche 1. Bundesliga aufgestiegen.
Im Juli schließt sich die Frauenmannschaft aus Fürstenfeldbruck dem MRFC an. Mit Yvonne Schwarzkopf wird erstmalig ein aktives Clubmitglied in eine Deutsche Rugby-Nationalmannschaft berufen (Teilnahme an der Damen-WM in Barcelona). Die Mitgliederzahl beträgt erstmals über 150.
Harte Zeiten für die Herren:In der Saison 2002/2003 spielt MRFC in der Bundesliga und verliert alle Spiele. Die neugegründete Frauenmannschaft spielt ebenfalls in der Bundesliga. Die Heimspiele werden im 12.000 Zuschauer fassenden Dantestadion ausgetragen.
Im April 2005 geht der MRFC eine Partnerschaft mit Stade Toulousain ein. Die Vertragsunterzeichnung findet im Rahmen eines Heinecken Cup Spiels im französischen Fernsehen statt.
2006 hat der Verein bereits mehr als 200 Mitglieder. Es wird zunehmend in die Jugendarbeit investiert. 2007 gelingt dem Verein erstmals die Einstellung eines FSJler (Freiwillig Soziales Jahr) zur Unterstützung des Rugbysports in Schulen.
Das Jahr 2008 steht im Zeichen neuer Strukturen. Im Februar wird der Förderverein des München Rugby Football Club gegründet. Die MRFC-Frauen erreichen das Endspiel in der 2. Bundesliga und verlieren dieses gegen den ASV Köln.
Im April 2009 wird der MRFC Mitglied im Bayerischen Landes Sportverband (BLSV). Im Sommer tritt Rory Donoghue nach 19 Jahren als Trainer zurück. Neuer Cheftrainer ist kurzfristig Steve Franklin, der aus beruflichen Gründen im Oktober wieder zurücktritt. Das Amt des Headcoachs übernimmt Alan Moughty. Rugby ist wieder olympisch.
2011 hat der Verein erstmals mehr als 300 Mitglieder.
Der MRFC spielt eine gute Saison und wurde in der 2. Bundesliga Süd dritter.
Die gute Jugendarbeit zahlt sich aus: Die U18 des MRFC wird 2012 erstmals bayerischer Meister. Im Jahr darauf holen die Teams der U12 und der U14 die bayerischen Landesmeister-Titel an die Isar. Die erste Herrenmannschaft schafft es bis ins Halbfinale des DRV-Pokals.
Rugby in München wächst weiter. 2014 hat der MRFC schon über 400 Mitglieder. Die U10, U12 und die U14 werden Bayerischer Meister, die Frauenmannschaft spielt wieder in der 15er Bundesliga.
Scott Warner kommt nach München und wird 2015 Headcoach des MRFC.
Der Club zieht ins Finale des DRV-Ligapokals ein und verliert gegen den TSV Handschuhsheim 31:15
Die U10, U12 und die U14 werden bayerischer Meister, die U12 gewinnen die United World Games in Klagenfurt.
Der MRFC wird Meister der 2. Bundesliga Süd und unterliegt im Aufstiegsspiel gegen den RC Luxemburg mit 12:9.
Die Zweite Mannschaft gewinnt die Regionalliga Bayern und ist somit bayerischer Meister.
Die U10 und U12 werden bayerischer Meister.
Die U12 und U14 werden erneut bayerischer Meister.
Der MRFC spielt das Finale des Oktoberfest Sevens im Olympiastadion vor 16.000 Zuschauern.