Zum Start der zweiten Saisonhälfte ging es für den München RFC nach Franken zum TSV 1846 Nürnberg. Beide Mannschaften verbindet eine lange Geschichte, das bayerisch-fränkische Derby hat Tradition, sowohl in der Regional- als auch in der Bundesliga. Der MRFC ging sicher als Favorit auf den Platz. Nürnberg hingegen wollte mit dem Heimvorteil im Rücken eine Überraschung erzwingen. Ein Sieg des TSV wäre ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt.
Die Bedingungen: perfekt. Nicht so das Spiel. Das erste Viertel war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten. Die Nürnberger machten dennoch Druck und wurden nach einem erfolgreichen Straftritt mit der frühen Führung belohnt.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Blue Lions aus dem Winterschlaf erwachten. Rückkehrer Pete „Snake-Hip“ Morris zeigte, warum er österreichischer Nationalspieler ist und warum er auch für den MRFC ein Schlüsselspieler ist. Morris tanzte durch die Verteidigung der Nürnberger und legte unter den Stangen ab. Auch die Erhöhung erledigte Morris erfolgreich und stellte die Anzeige auf 3:7.
Der Münchner machten nun mit einem guten, kraftvollen Lauf durch den starken Mariano Francolino Meter. Die schweren Jungs Nik Graf und Adrian Schiller vollendeten den Angriff mit dem zweiten Versuch, der wiederum von Pete Morris zum 3:14 erhöht wurde.
Für den 3:19 Halbzeitstand sorgten die dritte Reihe. Hugo Boddaert schaffte mit einem eindrucksvollen Lauf Platz für Nummer 8 Ramathan Govule, der mit der Erfahrung des international erprobten Siebener-Spielers in der Ecke zum nächsten Versuch ablegen konnte. München ging mit einer 3:19-Führung in die Halbzeit.
Auch der zweite Anzug passt!
Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Nürnberger noch einmal zurück. Durch einen frühen und wohlverdienten Versuch verschafften sich die Franken noch einmal Luft. Doch der MRFC blieb ruhig und schuf Räume für Morris, der von der Mittellinie aus zu seinem dritten Versuch einlief.
Das Spiel wurde nun wieder unruhiger, die Fehler häuften sich auf beiden Seiten. Die Franken konnten als erste Profit aus dem unübersichtlichen Spiel schlagen und kamen nach einem Versuch noch einmal auf 15:26 heran. Coach Scott Warner reagierte und brachte viele neue Spieler von der Bank, um die Gastgeber auf Abstand zu halten.
Der zweite Anzug passte: Die Blue Lions setzten Nürnberg wieder stärker unter Druck und konnten in kurzer Zeit durch einen erfolgreichen Straftritt und einen Versuch mit 15:36 davonziehen. Das Spiel endete, wie es begonnen hatte: Die Nürnberger gaben nie auf und konnten in der letzten Minute noch einmal Ergebniskorrektur betreiben und zum Endstand von 22:36 verkürzen.
Das Fazit: Es war ein holpriger Start und es bleibt für alle noch viel Arbeit zu tun. Dennoch steht am Ende ein Bonuspunkt-Auswärtssieg gegen starke Nürnberger. Nächste Woche begrüßen wir unsere Nachbarn aus Unterföhring zum kleinen Derby in der Festung Großhadern. Ankick ist am 30. März um 15 Uhr. Als Vorspiel treten die Nachwuchsmannschaften beider Clubs gegeneinander an.
Versuche: Pete Morris 3, Hugo Boddaert 1, Ramathan Govule 1.
Erhöhungen: Pete Morris 4
Straftritte: Pete Morris 1
Bilder: www.201-photography.de
Team und Statistik
1 Adrian Schiller (ab 50.min Sergio Delgado)
2 Niklas Graf
3 Gerd Gerhards (Capt.)(ab 55.min Karl Wolf)
4 David Clegg
5 Mariano Francolino
6 Hugo Boddaert (ab 70.min Christopher Köppen),
7 Sean Birkett (ab 65.min Joshua Kritzer)
8 Ramatan Govule,
9 Robin Compeyron,
10 Peter Morris
11 Alexander Marka
12 Sam Cross
13 Fred Begards (ab 70.min Chris Hetherton)
14 Alexandre Schranz (ab 55.min Jonas Kindler)
15 Jacob Fafiolu (ab 70.min Julian Köhnlein)
Versuche: Peter Morris 3x, Ramathan Govule, Hugo Boddaert
Erhöhungen: Peter Morris 4x
Penalty: Peter Morris