Die MRFC Ladies sind seit Jahren in der deutschen Siebener-Liga aktiv und erfolgreich. Doch Coach Stephanie Mues und ihre Spielerinnen haben größeres im Sinn: In Zukunft wollen die Damen in blau auch im 15er Rugby aktiv sein. Den Grundstein legte das Team vom 5. bis 7. April in einem Trainingslager und bei einem Turnier beim italienischen Club A.S.D. Rugby Stanghella in der Nähe von Padua.
Auf dem Programm: Ein Wochenende voller Spaß, Team Building und Sightseeing. Vor allem aber Union-Rugby mit dem Team von Stanghella, den Coaches Stephanie Mues und Ely Semedo sowie World Rugby Educator Steve Harries. Neben einer intensiven Trainingssession gab es am Sonntag drei Spiele gegen Stanghella sowie Auswahlteams aus der Lombardei und aus Venetien.
Sightseeing und harte Arbeit
Nach einem Sightseeing-Trip nach Venedig ging es am Samstag zum ersten Mal auf den Trainingsplatz. Auch für erfahrene Siebener-Spieler eine gewisse Umstellung: Auf einmal ist es ganz schön voll auf dem Feld. Mit fünf Trainern und mehr als 25 Spielerinnen wurde intensiv an Ruck und Maul, Gedränge, Gasseneinwurf, den richtigen Positionen und der Organisation von Sturm und Hintermannschaft gearbeitet.
Insgesamt war das Training ein großer Erfolg und eine großartige Gelegenheit für die MRFC Ladies, die italienischen Spielerinnen kennenzulernen und an den Absprachen für die gemeinsamen Spiele zu arbeiten.
Der erste große Schritt
Am Sonntag dann wurde es ernst. Mit einer gemischten Mannschaft aus Stanghella und München stellten sich die MRFC Ladies den erfahrenen 15er-Auswahlteams aus Venetien und der Lombardei. Und schon im ersten Spiel passierte etwas, das so nur im Teamsport funktioniert: Die bunt gemischte Mannschaft aus Spielerinnen unterschiedlichen Alters, Erfahrung, Nationalität und Position fügte sich auf Anhieb zusammen.
Trotz der diversen Sprachbarrieren waren die Mädchen des MRFC und die Spielerinnen von Stanghella in den entscheidenden Momenten parat, setzten harte Tackles und hielten mit dem starken Sturm die Abwehr am Leben. Wenn sie den Ball selber in die Hände bekamen, zeigten sie gutes Handling und schnelle Pässe. So ergaben sich enge und unterhaltsame Spiele.
„Das war ein erster großer Schritt für unsere Spielerinnen“, sagte ein sichtlich zufriedener Steve Harries nach dem Turnier, Ein „echter 15er-Crashkurs“ sei das gewesen. Trotzdem haben die MRFC Ladies gut mitgehalten und sich auch gegen die Auswahlmannschaften keine Blöße gegeben. An der einen oder der anderen Stelle hat möglicherweise noch die Cleverness gefehlt, aber das kommt mit der Erfahrung. Und Steve Harries ist sich sicher „Wenn man die knappen Ergebnisse anschaut und die Art, wie unsere Mädels gespielt haben – da wäre auch gegen die Auswahlmannschaften noch mehr drin gewesen“
Die Ergebnisse im Einzelnen
München RFC & Stanghella vs. Venetien 5-10
München RFC & Stanghella vs. Lombardei 5-5
Venetien gegen Lombardei 10-5
Stanghella gegen Lombardei 5-5
München RFC vs. Stanghella 12-5
Wiedersehen im Juni
Auch Coach Steph Mues war nach den drei Spielen angetan von ihrem Team: „Wir sind hierhergekommen, um zu lernen. Ich denke, das hat geklappt. Wir haben alle gemeinsam einen großen Schritt gemacht. Vor allem aber haben wir viele neue Freunde getroffen und nehmen großartige Erfahrungen mit zurück nach München“.
Ein herzliches Dankeschön gab es an die Spielerinnen und die Coaches von A.S.D. Stanghella. Die waren tolle Gastgeber und haben dem Münchner Team immer das Gefühl gegeben, wirklich willkommen zu sein.
Der Trip nach Stanghella soll dabei keine Einzelmaßnahme bleiben. Vielmehr markiert er den Start eines langfristig angelegten Projekts. Bereits im Juni ist eine weitere Fahrt nach Stanghella angedacht, dann mit noch mehr Spielerinnen. Im Sommer schließlich sollen die italienischen Freunde nach München kommen, um weiter gemeinsam am Projekt 15er zu arbeiten. Ab 2020 könnte der Austausch sogar im Rahmen des europäischen Erasmus-Prograsmms eine feste Basis bekommen.