In den letzten 10 Minuten der Saison verspielt unsere 1st XV gegen den Heidelberger Turnverein den fast sicher geglaubten dritten Tabellenplatz. Das Spiel in Heidelberg war dabei sinnbildlich für den Verlauf der Saison: viel Licht und, immer zur falschen Zeit einige Schatten.
Der Tag begann optimistisch wie der junge Morgen. Das Team war fokussiert und ging gut vorbereitet auf die Reise in die Kurpfalz. Zu Beginn zeigten sich die Münchner kurz beeindruckt vom sehr physischen und kraftvollen Auftritt des Heidelberger Sturms. Vom Ankick an entwickelte der HTV konstant Druck auf die Münchner Defensive und belohnte die Mühen bereits in der 7. Minute: In einer Kraftleistung schoben die Heidelberger den Ball mitsamt dem MRFC über die Linie und schrieben die ersten 5 Punkte.
Die Blue Lions zeigen eine schnelle Reaktion
Doch schnelle Rückstände ist das Team von Scott Warner und Steve Harries gewohnt. Der MRFC reagierte schnell und zeigte zunehmend kreative Angriffsstrukturen, die unsere Jungs in die Heidelberger 22 brachten. Der HTV zeigte eine konsequent harte Verteidigung. Doch ein, von Beobachtern als „schockierend guter“ 20-Meter-Pass von Peter Morris war schließlich nicht mehr zu verteidigen und Javier Gonzales legte zum 5:5 Ausgleich ab.
War im ersten Teil des Spiels richtig tolles Rugby zu sehen, gestaltete sich der Rest der ersten Halbzeit als eher konfrontative Pattsituation. IN der Folge gab es keine Punkte für niemanden.
München kann glänzen
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Erst Jacob Fafiolu schaffte es nach einem weiteren gut strukturierten Angriff der Münchner Hintermannschaft über die Linie und brachte den MRFC mit 10:5 in Front.
Nach einem Versuch des HTV ging es auf die 70. Minute zu, als Verbinder Peter Morris seine Klasse zeigte und die HTV-Abwehr regelrecht durchschlug. Seinen Versuch unter den Stangen erhöhte er selber zum 17:10 – München schien auf Kurs.
Die Stimmung im MRFC-Lager wurde immer besser. Zu früh, wie sich zeigen sollte. Ein Befreiungskick der Turner rollte und dopste unglücklich durch die Hälfte des MRFC und wurd im Sprint von einem Heidelberger Spieler aufgenommen, der die Uhr auf 17:17 stellte.
Dopsbälle drehen das Spiel
Ein weiterer unkontrollierter Ball führte kurz darauf zum nächsten Versuch. In wenigen Minuten hatten die Münchner das Spiel komplett aus der Hand gegeben. In dieser Frustphase witterte der HTV seine Chance und lief zum 17:31 erneut ein. Der MRFC war bedient.
In der 80. Minute legte die Münchner Nummer 8 Hugo Boddaert den letzten Versuch des Tages zum 22:31. Bevor der Schlusspfiff die unnötige Niederlage beendete.
„Die Niederlage tut natürlich weh“, sagte MRFC-Urgestein Gerriet Ehlers, der seit gefühlt 30 Jahren immer wieder für den MRFC aufläuft. Doch bis auf den Zusammenbruch kurz vor Schluss habe die Leistung gestimmt. „Das ist einfach wirklich blöd gelaufen“, sagte Gerriet nach dem Abpfiff. Trotzdem zog er ein positives Fazit: „Die Mannschaft funktioniert – mit diesem Team können wir noch viel erreichen“.
Der MRFC beim Heidelberger TV
1. Adrian Schiller (50. Minute Constantin Kuhl)
2. Jose Martin (65. Minute Alan Moughty)
3. Gerd Gerhards
4. Mariano Francolino (50. Minute Tobias Lefherz)
5. Sean Birkett
6. David Wilson
7. Niklas Graf
8. Hugo Boddaert
9. Ciaran O’Kain
10. Peter Morris
11. Javier Gonzalez (Romain Guinot)
12. Samuel Cross
13. Frederic Begards
14. Robin Compeyron (65. Minute Gerriet Ehlers)
15. Jacob Fafiolu
Versuche: Gonzalez, Morris, Fafiolu, Boddaert
Erhöhung: Morris
Coaches
Scott Warner
Steve Harries
Team Manager
Mariano Francolino