Es soll durchaus Zeiten gegeben haben, in denen die Zweite des MRFC willkommenes Fallobst war. Dann soll es Zeiten gegeben haben in denen die Zweite der Münchner mit Ihrer eigenen Favoritenrolle nicht umgehen konnte und gerade in wichtigen Spielen, wenn es wirklich darauf ankam, die Nerven verlor. Am vergangenen Samstag zeigte sich die Zweite des MRFC jedoch charakterstark, hungrig und entschlossen.
“Ihr als Zweite habt einen eigenen Charakter entwickelt, einen eigenen Stil. Ihr spielt nicht schön aber es funktioniert, weil Ihr Das was Ihr macht einfach sauber und konsequent durchzieht” – Resümierte Coach Warner nach dem 35 zu 7 Sieg gegen Stusta II.
Doch wie äußert sich dieser Stil? Ein Rückblick auf die 80 Spielminuten vom vergangenen Samstag bringt die Antwort.
Schon gleich die erste Aktion des Spiels zeigte unter welchen Vorzeichen dieses Spiel ablaufen würde. Verbinder Javier Gonzales startete das Spiel mit dem Ankick. Der Fänger der Stusta wurde von einer blauen Wand begrüßt. Zwei Münchner flogen in Ihn hinein, zwangen Ihn das Spielgerät fallen zu lassen und schleuderten den Gegenspieler in die Richtung aus der er gekommen war.
Im nachfolgenden Gedränge erwies sich der Sturm der Gastgeber zwar als überlegen, die Gäste ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Im Gegenteil, sie sicherten Ihre Bälle im offenen Spiel, spielten präzise Sturmphasen und setzten mit der Hintermannschaft die notwendigen Akzente um stets unberechenbar zu bleiben.
So überrumpelten Sie die Gastgeber schon in der 7ten Minute zum ersten Mal. 10 Meter von der Linie entfernt und circa 15 Meter von der rechten Seitenauslinie entfernt spielte die 9 der Gäste nicht nach links auf den gut formierten Sturm oder die tief stehende Hintermannschaft sondern auf die kurze Seite. Zweite Reihe Stürmer Hille überraschte die zwei Verteidiger und legte mit einem präzisen Pass auf Ludwig “The Pinball” Murer ab, der ungestört zum 5 zu 0 ablegte. Die Erhöhung gelang nicht.
Ihr trauerte allerdings auch keiner der Gäste nach, unbeirrt machten sie dort weiter wo sie aufgehört hatten. Intelligentes Kickspiel und eine erbarmungslose Verteidigung setzten die Gastgeber in ihrer eigenen Hälfte fest.
Der MRFC zwang Stusta zu Fehlern. So dauerte es nur 3 Minuten bis es erneut Hille war, der sich auf die kurze Seite schlich von Ciaran gesehen und bedient wurde. Diesmal setzte er sich selber durch und legte den Ball zum 10 zu 0 ab.
Weitere zehn Minuten später hatte der MRFC durch den erhöhten Versuch von Tobias Lefherz das Spiel nun auch rechnerisch unter Kontrolle. 17 zu 0 nach 20 Minuten.
Die restlichen 20 Minuten fanden ebenfalls durchweg in der Hälfte der Gastgeber statt, lediglich selbst verschuldete Fehler des MRFC II verhinderten eine höhere Halbzeitführung.
Wir sind noch nicht fertig!
Nach der Halbzeitpause bäumten sich die Gastgeber noch einmal auf. Die gut organisierte Verteidigung des MRFC hielt dem allerdings stand. Zur 55ten Minuten verließen dann Lefherz und Mannhardt das Feld. Für sie kamen Munelly und Kritzer. 5 Minuten später hatte der MRFC Stusta erneut zu einem Fehler in der eigenen Hälfte gezwungen. Man entschied sich für die sicheren Punkte aus dem Straftritt und erhöhte auf 20 zu 0.
Zur 60ten Minute war es dann Kieran Munelly, der den krönenden Abschluss eines, durch das gesamte Team herausgespielten, Versuch besorgte. Nachdem Verbinder Gonzales Stusta zu einer Gasse tief in eigenem Territorium brachte, erzwang der unerbittliche Sturm der Gäste einen Straftritt. Ciaran führte schnell aus legte im Fallen ab auf Gonzales. Dieser passte zu Martin mit einem weiteren Offload. Der Sturm setzte mit ein paar weiteren Angriffsläufen nach und plötzlich stand Munelly frei. Ciaran O`Kane bediente ihn und Munelly tauchte ins Malfeld. Die Erhöhung gelang nicht, die Gäste führten 25 zu 0.
Die Gastgeber so schien es, hatten nach diesem Versuch nur noch einen Wunsch ─ nicht zu 0 verlieren. Ihnen gelang in der 68ten Minute der erhöhte Ehrenversuch zum Spielstand von 7 zu 25.
Die Antwort des MRFC ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Jose Martin bediente Murer mit einem “Basketballpass” und dieser machte seinem Spitznamen „Pinball“ alle Ehre. In gewohnt unberechenbarer Manier tanzte er gleich zwei Verteidiger direkt an der Seitenauslinie aus und legte in der Ecke ab. Gonzales, der bei den anderen Erhöhungen Pech hatte sorgte diesmal mit einem Weltklasse Kick für die zwei Extrapunkte in der 71ten Spielminute.
9 Minuten später beendete dann Gonzales das Spiel wie er es 80 Minuten vorher begonnen hatte ─ Mit einem Tritt gegen das Oval. Nur, dass es diesmal auf einem Halter ruhte und er es zum 35 zu 7 Endstand durch die Stangen trat.