Man kann es nicht anders sagen: es war von Anfang bis Ende ein harter Fight. Am Ende bejubelten rund 600 Zuschauer in München Großhadern das knappe 19:18 des München RFC gegen den Tabellennachbarn aus Heidelberg. Jetzt wartet am 21. Oktober mit Aufsteiger RSV Köln der nächste harte Brocken auf der Mission Klassenerhalt.
Das Team des München RFC ist mit einer gemischten Bilanz in die Bundesliga-Saison gestartet. Nach einem souveränen Auftaktsieg gegen den RK Heusenstamm hatten es die Münchner nacheinander mit den drei Top-Teams im deutschen Rugby zu tun. Sowohl gegen Vizemeister SC Neuenheim, gegen den Deutschen Meister vom SC Frankfurt 1880 als auch gegen Vorjahres-Halbfinalist TSV Handschuhsheim mussten die Blue Lions teils derbe Niederlagen einstecken.
„Jetzt kommen die Gegner, die wir beim Kampf um die Playoff-Plätze schlagen können und müssen“, gab sich Headcoach Alan Moughty vor der richtungsweisenden Partie gegen die RG Heidelberg kämpferisch. Zwar sind Teams aus der Rugby-Hochburg Heidelberg immer unangenehm zu spielen. Doch der München RFC hat in den vergangenen Jahren hart gearbeitet und ist mittlerweile im Oberhaus etabliert.
Niklas Hohl bestraft Fehler gnadenlos
Das zeigte das Team um Kapitän und Nationalspieler Niklas Hohl gegen die RGH von Beginn an. Zwei Fehler der Gäste wurden früh mit Penaltys bestraft, die Hohl gewohnt sicher zu den Stangen setzte und die ersten sechs Punkte für München markierte. Die Gäste brauchten 17. Minuten, um erstmals richtig ins Spiel zu kommen. Vorbereitet von ihrem starken Sturm legten sie den Ball halbzentral ab, auch die Erhöhung gelang – 6:7. Nur vier Minuten später erlaubten sich die Münchner eine Abseitsposition. Den fälligen Strafkick verwandelten die Gäste sicher zum 6:10.
Niklas Hohl konnte noch einmal mit einem Strafkick auf den Halbzeitstand von 9:10 verkürzen. Doch direkt nach Ankick zur zweiten Hälfte waren die Heidelberger wacher und zwangen die Hausherren zu einem schnellen Fehler im offenen Gedränge. Nach dem fälligen Strafkick führten die Heidelberger 9:13.
Die Hintermannschaft punktet auch im Unwetter
Jetzt begann eine starke Phase des München RFC. Das Gedränge und die Gasseneinwürfe wurden stabiler, die Münchner Stürmer fanden immer bessere Rezepte gegen die nicht nur auf dem Papier etwas besser aufgestellte Sturmreihe aus Heidelberg. Vor allem aber ließen sich die Hausherren von den nun einsetzenden Wolkenbrüchen nicht beirren und setzten immer mehr auf ihr schnelles Passspiel mit der Hintermannschaft.
In der 51. Minute war es der österreichische Nationalspieler Alexander Marka, der eine sehenswerte Ballstafette spektakulär abschließen konnte. In der 65. Minute zeigte Center Daniele Zappitelli ein akrobatisches Finish und erhöhte auf 19:13. In dieser Phase schien das Spiel zugunsten der Hausherren entschieden. Doch beide Erhöhungen von ganz außen misslangen – was sich noch rächen sollte.
Die Ruderer machen es noch einmal spannend
Gegen Ende der Partie besannen dich die Heidelberger noch einmal auf ihr starkes Stürmerspiel und setzten den MRFC immer wieder unter Druck. In der 78. Minute kamen sie in guter Position zum Versuch und hatten mit dem Erhöhungskick die erneute Führung, wahrscheinlich sogar den Sieg, auf dem Fuß – vergaben diese Chance aber.
Am Ende eines packenden Rugbyspiels gingen die Münchner als glückliche, aber nicht unverdiente Sieger vom Feld.
Das Spiel in der Statistik
München RFC vs. RG Heidelberg
19 : 18 (9 : 10)
1. Corte-Real Vasco João
2. Daly Hugo
3. De Souza Rodriguez Leonardo (ab 41.min Galdeano Julian)
4. Cross Sam
5. Engelhardt Maximilian
6. Olivanti Frederik
7. Wilson David
8. Tornero Mario
9. Kübe Raphael (ab 41.min Marka Alexander)
10.Hohl Niklas (Kapitän)
11.Wirtz Jan (ab 78.min Eoin Patrick Finn)
12.Zappitelli Daniele
13.Fafiolu Jacob
14.Delprat Alexis
15.Schiavini Santiago
Versuche: Marka Alexander 51.min, Zappitelli Daniele 65.min
Penaltys: Hohl Niklas 6., 12. und 32.min
gelbe Karte: Schiavini Santiago 75.min
Punkte RG Heidelberg
17.min Versuch mit Erhöhung
21.min Penalty
40.min Penalty
78.min Versuch mit Erhöhung