Die Frauen des München RFC melden sich auf der großen Bühne zurück. Zum ersten Mal seit fünf Jahren spielten die Münchnerinnen mit einer komplett eigenen Mannschaft ein Spiel 15 gegen 15. Vor rund 200 Zuschauern empfingen die Löwinnen die alten Freunde von der Rugby Union Donau Wien zu einem Testmatch. Auch wenn am Ende eine knappe 14:19-Niederlage stand – der Samstag in Großhadern war ein voller Erfolg und ein großer Tag für das Münchner Frauen-Rugby.
Wie wichtig den Gastgeberinnen dieser Neustart war, lässt sich schon an der Wahl des Platzes erkennen. Anders als im Rest der Republik – und anders als auf vielen Bezirkssportanlagen in München – liegt der Rasenplatz des München RFC Anfang März noch im Winterschlaf. Die Frauenmannschaft des Clubs ließ sich davon nicht bremsen und lud auf den Kunstrasenplatz in Großhadern. Wegen der engen Betonumrandung ist das Feld für Wettkampfspiele nicht sehr beliebt – doch die Löwinnen wollten auf jeden Fall spielen. Das zeigte sich auch in den Trainingssessions vor der Partie – fast 30 Spielerinnen kamen zu den Übungseinheiten, die Plätze in der 1st XV waren umkämpft wie lange nicht mehr.
München kommt unter Druck, aber nicht unter die Räder
Mit dem Ankick begannen erste harte Minuten für den MRFC. Die Gäste waren zu Beginn wacher, in einem Counter-Ruck gewannen die Wienerinnen den Ball, spielten ihn schön aus und Dritte-Reihe-Stürmerin Sarah Prinz gelang es, die Verteidigung zu durchbrechen. Der erste Versuch für die Rugby Union. Auch die Erhöhung durch Halbspielerin Karo Pomej gelang – früh mussten die Gastgeberinnen einem 0:7-Rückstand hinterherlaufen.
Nach der Wasserpause nach 20 Minuten kamen die Löwinnen wacher zurück, waren jetzt stärker in der Abwehr und boten Donau die Stirn. Aber Punkte wollten noch nicht gelingen. Und die Wienerinnen blieben auf der Hut und bestraften kleine Münchner Fehler schnell und gnadenlos. Nach mehreren starken Angriffsphasen tankte sie die Wiener Zweite-Reihe-Spielerin Emilia Linton-Kubelka über die Mallinie und konnte ablegen. Karo Pomej gelang erneut die Erhöhung zum Halbzeitstand von 0:14.
Neue Energie in der zweiten Hälfte
Das das Team von Coach Geoff Wood kam mit neuer Energie zurück aus der Pause. Mit neuem Mut, wachen Augen und verbesserter Verteidigung ging es in die zweiten 40 Minuten. Das Spielsystem wurde durchgezogen und die Stürmer kämpften um jeden Ball. Rucks wurden besser beschützt und Bälle wurden seltener verloren. Die Hintermannschaft schien jetzt auch mehr Vertrauen in sich zu haben.
München kämpfte, doch die Punkte machte Wien. Nach einem Durchbruch war es an der Außenspielerin Anna Gary, den ersten Versuch der zweiten Halbzeit legen. Diesmal ohne Erhöhung – neuer Stand 19:0.
Aber Donau durfte sich nicht lange freuen, denn die Stürmerinnen aus München gingen vorwärts und die Hintermannschaft hatte Hunger auf den Ball. Nach einem starken Ballvortrag von Prop Jette Rymus und Zweite-Reihe-Spielerin Bea Ajroud wurde der Ball schön an die Hintermannschaft gespielt. Center Amanda Meuer setzte ihre Mitspielerinnen gut in Szene. Schlussspielerin Inma Bargues brach ein Tackle, nutzte eine kurze Unachtsamkeit von Donau aus und rannte einfach zielstrebig über die Try Line. Der erste Versuch für die MRFC-Frauen gelang in der rechten Ecke. Eine schwierige Kickposition, doch die Münchner #11, Manon Oppermann meisterte die Aufgabe mit Bravour und verkürzte auf 7:19.
Vollgas bis zum Schluss
Der MRFC war jetzt wacher, wollte mehr. Allein: Die Zeit wurde knapp. In der sechsten Minute der Nachspielzeit zeigten die Münchner Stürmerinnen noch einmal, dass mit ihnen immer zu rechnen ist. AK Breuer, Zoé Chioato und Lisa Nägele kämpften sich bis zur Mallinie, wo Flankerin Zoé Chioato die nächsten Münchner Punkte markierte. Nach der erneuten Erhöhung durch Manon Oppermann endete diese spannende Partie mit 14:19.
Es war ein großartiges Spiel und ein unglaubliches Comeback ins XVer. Wir bedanken uns beim Schiedsrichter, bei Donau Wien fürs Kommen und bei allen Zuschauern und Helfern.
Die Frauen verabschieden sich damit in die 7er Saison.
Das Team des MRFC
1. Calvo, Celine
2. Kolland, Daphne
3. Rymus, Jette
4. Nägele, Lisa
5. Ajroud, Bea
6. Flint, Victoria
7. Chioato, Zoé
8. Müller, Hanna
9. Lesbegueries, Barbara
10. Fiaz, Aneesa
11. Oppermann, Manon
12. Damay, Juliette
13. Bargues Inma
14. Wittendorfer, Luisana (VC)
15. Mannhardt, Zoé ©
Finisher
Schmidt Anna-Lena
Meuer Amanda
Farrensteiner Lea
Renard, Tiana
Muka Ertida
Breuer AK
Butscher Eva
Breyal Nina
Ma Lynn
Ramatchandrine Loise
Coach: Wood, Geoff
Bericht: Daphne Kolland, Jaclyn Hovsmith and Lynn Ma